Hängebäckchen: Warum sie entstehen und wie sie behandelt werden können


Vielleicht hast Du auch schon mal in den Spiegel geguckt und gedacht, dass Du müde und abgeschlagen aussiehst, obwohl Du Dich gar nicht so fühlst. Eine mögliche Ursache für ein erschöpftes Aussehen ist die Veränderung der zunächst jugendlichen, V-förmigen Gesichtszüge im Rahmen natürlicher Alterungsprozesse: Das Wangenvolumen nimmt ab, die Wange scheint zu erschlaffen und Hängebäckchen beginnen sich zu zeigen. Im Verlauf der Jahre können diese stärker werden und den Gesichtszügen Kontur und Frische nehmen sowie Falten verursachen und verstärken, z.B. die Falten, die von den Mundwinkeln abwärts verlaufen, die sog. Marionettenfalten. In diesem Beitrag erfährst Du, warum Hängebäckchen entstehen, wie sie behandelt werden können und was Du selbst tun kannst, um frisch und erholt auszusehen.
Ursachen von Hängebäckchen: Anatomie und Faktoren
Hängebäckchen entstehen hauptsächlich im Rahmen natürlicher Alterungsprozesse der Haut und des darunterliegenden Gewebes im Gesicht und sind daher völlig normal. Manchmal fallen diese Veränderungen besonders stark nach einem Gewichtsverlust auf. Wie stark sich Hängebäckchen im Laufe der Jahre zeigen, ist individuell und wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst:
- Hautalterung und Strukturverlust: Unsere Gesichtszüge erhalten ihre Spannkraft und ihre Struktur durch Kollagen- und Elastinfasern, die Haut und Bindegewebe stabilisieren. Die Produktion dieser Fasern nimmt im Verlauf des Lebens jedoch immer mehr ab, sodass die Haut dünner und schlaffer wirken kann. Auch neigt die Haut durch eine abnehmende Aktivität der Talgdrüsen eher dazu, trocken und spröde zu werden.
- Erschlaffung des Bindegewebes: Mit zunehmendem Alter nimmt der Kollagen- und Elastinanteil nicht nur in der Haut, sondern auch im darunterliegenden Bindegewebe ab. Dadurch verliert es an Festigkeit, wodurch Fettdepots und Haut im Wangenbereich absacken und Wangen und Jawline an Kontur verlieren können.
- Volumenverlust im Gesicht: Mit zunehmendem Alter verringert sich das Fettgewebe in bestimmten Gesichtsbereichen, wie z.B. im Bereich der Wangen und der Augen, sodass die jugendliche V-Form zunehmend zurückgeht. Der Volumenverlust kann dazu führen, dass sich das verbleibende Gewebe nach unten verlagert und als “Hängebäckchen” sichtbar wird. Auch die Gesichtsmuskulatur nimmt im Verlauf der Zeit ab, was Hängebäckchen verstärken kann.
- Knochenabbau im mittleren Gesicht: Ein weiterer Aspekt der natürlichen Alterungsprozesse ist die Abnahme der Substanz des Gesichtsschädels, insbesondere im Bereich des mittleren Gesichts, aber auch z.B. an den Schläfen. Beide Prozesse können dazu beitragen, dass Gesichtshaut und –bindegewebe absinken und Hängebäckchen entstehen können.
- Genetik: Genetische Faktoren bestimmen nicht nur die Gesichtsform, sie beeinflussen auch, wie schnell und wie stark die beschriebenen Prozesse ablaufen und wie schnell sich Hängebäckchen zeigen können.
- Lebensstil: Lebensstil-Faktoren wie Rauchen, UV-Strahlung oder Nährstoffmangel können die beschriebenen Abbauprozesse beschleunigen und Reparaturprozesse bremsen und so zur schnelleren Entstehung von Hängebäckchen beitragen.
Das kannst Du selbst für ein frisches Aussehen tun
Viele Faktoren tragen zur Entstehung und zum Fortschreiten von Hängebäckchen bei. Einige davon, wie z.B. Deine Genetik, hast Du nicht in der Hand, andere kannst Du positiv beeinflussen. Das kannst Du selbst tun, um ein frisches Aussehen zu unterstützen:
- Skincare und UV-Schutz: Deine Skincare-Routine sollte unbedingt einen UV-Schutz mit hohem Lichtschutzfaktor beinhalten, den Du täglich aufträgst. Pflegeprodukte, die zu Deinem Hauttyp passen und die Wirkstoffe wie Retinol, Vitamin C oder Hyaluronsäure enthalten, können Feuchtigkeit geben und Deine hauteigene Regeneration fördern.
- Massagen und Peelings: Regelmäßige Massagen und Peelings können die Durchblutung anregen und damit Regenerationsprozesse unterstützen. Wenn Du zu Wassereinlagerungen z.B. im Bereich der Augen neigst, kann eine Massage den Lymphabfluss zusätzlich stimulieren und Schwellungen reduzieren.
- Gesunder Lebensstil: Lebensstilfaktoren wie z.B. regelmäßige Bewegung und eine ausreichende Flüssigkeits- und Nährstoffzufuhr unterstützen körpereigene Regenerationsprozesse. Faktoren wie Nikotin, Alkohol oder Schlafmangel hingegen können Alterungsprozesse beschleunigen und Regeneration hemmen.
Ästhetische Behandlungen: Verschiedene Methoden gegen Hängebäckchen
Nicht alle Faktoren, die zur Entstehung und Progression von Hängebäckchen beitragen, kannst Du beeinflussen. Wenn Hängebäckchen bereits entstanden sind, gibt es unterschiedliche Methoden in der ästhetischen Medizin, um diese zu reduzieren. Nicht alle Methoden sind für alle Patient:innen geeignet oder bei allen Erfolg versprechend und manchmal bietet sich auch die Kombination zweier oder mehrerer Behandlungen an, um einen frischeren Gesamteindruck zu erzielen. Eine ausführliche Beratung ist daher essenziell, um für Dich das beste Vorgehen zu wählen.
Stimulation der Regeneration: PRP und Polynukleotide
Für eine PRP-Behandlung wird Dir Blut abgenommen, das zentrifugiert wird. Nach diesem Prozess verbleiben die Blutzellen am Boden des Röhrchens; übrig bleibt PRP (Plättchenreiches Plasma). Dieses enthält aktivierte Blutplättchen und Wachstumsfaktoren, die, wenn sie injiziert werden, u.a. Regenerationsprozesse der Haut und Neubildung von Kollagen anregen und somit für straffere Gesichtszüge führen können. Polynukleotide sind kleine und gut verträgliche natürliche Moleküle, die ebenfalls eine Anregung der Regenerationsprozesse bewirken können, wenn sie in die Haut eingebracht werden. Beide Behandlungen sind insbesondere bei Patient:innen beliebt, die sich ein natürliches und sanftes Behandlungsergebnis ohne Veränderung des Volumens wünschen. Meist sind mehrere Sitzungen empfehlenswert. Beide Behandlungen können zudem auch als sog. Priming vor anderen Behandlungen eingesetzt werden, um die Behandlungsergebnisse zu verstärken. Beim Priming wird das behandelte Gewebe aktiviert, damit es effektiver auf die anstehende Behandlung reagieren kann.
Biostimulatoren gegen Hängebäckchen: Radiesse und Sculptra
Radiesse enthält Calciumhydroxylapatit und Sculptra enthält Poly-L-Milchsäure. Beide Wirkstoffe wirken biostimulatorisch und können die körpereigene Kollagenproduktion anregen und damit zu einem strafferen Hautbild und zu einer Reduktion von Hängebäckchen führen. Sculptra eignet sich besonders für Patient:innen, die sich eine sanfte und allmähliche Verbesserung der Hautstruktur wünschen. Radiesse kann auch mit Hyaluronsäure kombiniert werden, wodurch nach der Behandlung der Effekt schneller sichtbar wird. Die Anregung der körpereigenen Prozesse an sich braucht jedoch mehrere Wochen.
V-Lift: Jugendliche Gesichtsform mit Hyaluron
Eine Unterspritzung mit Hyaluronsäure im Rahmen eines V-Lifts kann müde Gesichtszüge wieder frischer wirken lassen. Diese Methode eignet sich insbesondere für Patient:innen, deren Hängebäckchen vor allem durch einen Volumenverlust insbesondere im Wangenbereich bedingt sind. Es wird dabei das verlorene Volumen ersetzt und gezielt betont. Durch eine Konturierung im Bereich der Wange, der Jawline und des Kinns kann die jugendliche V-Form wieder mehr betont und Hängebäckchen können angehoben und kaschiert werden.
In manchen Fällen bietet sich auch eine Kombination mit Behandlungen anderer Bereiche an, wie z.B. der Schläfen, wo der altersbedingte Knochenabbau Hängebäckchen verstärken kann. Durch Wiederherstellung des zurückgegangenen Volumens in diesem Bereich kann die Haut in einigen Fällen angehoben und Hängebäckchen können reduziert werden.
Lifting der Gesichtszüge mit Botox
So wie ein Botox Brow Lift für einen wacheren Blick sorgen kann, kann auch ein Botox Neck Lift für ein frischeres Aussehen sorgen. Hierbei handelt es sich um eine Botox-Behandlung des Platysmas, des oberflächlichen Halsmuskels. Dieser wird im Verlauf der Lebensjahre stärker, was nicht nur Falten im Halsbereich verstärken, sondern durch Zug nach unten auch Hängebäckchen verstärken kann. Eine Entspannung des Platysmas mit Botox kann daher nicht nur die Haut im Halsbereich glatter erscheinen lassen, sondern auch Hängebäckchen reduzieren.
Lipolyse-Behandlungen gegen überschüssiges Fettgewebe
In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, zunächst oder ergänzend zu anderen Behandlungen eine Injektionslipolyse durchzuführen, um überschüssiges Fettgewebe im Bereich der Hängebäckchen zu reduzieren. Insbesondere jüngere Patient:innen mit guter Bindegewebsqualität können von der Anwendung einer Fett-weg-Spritze profitieren, die über eine Entzündungsreaktion Fettgewebszellen reduziert. Haben Bindegewebe und Haut durch Alterungsprozesse bereits an Straffheit eingebüßt, kann eine Lipolyse hingegen dazu führen, dass die Hängebäckchen nach der Behandlung noch schlaffer erscheinen. In solchen Fällen empfiehlt es sich, entweder auf das Enzymatische Serum zurückzugreifen, das zusätzlich zur fettabbauenden Wirkung einen leichten Straffungseffekt auf das umgebende Bindegewebe hat oder ganz auf eine Lipolyse zu verzichten.
Fadenlifting als Option gegen Hängebäckchen
Beim Fadenlifiting werden spezielle Fäden unter die Haut eingebracht. Man unterscheidet resorbierbare Fäden (wie Polydioxanon, PDO), die die Kollagenproduktion anregen, von nicht-resorbierbaren Fäden. In manchen Fällen kann auch ein Fadenlifting eine Behandlungsoption sein. Voraussetzung für ein zufriedenstellendes Ergebnis ist, dass der Elastinanteil des Bindegewebes zum Zeitpunkt der Behandlung noch nicht zu stark abgenommen hat.
Radiofrequenz- und Ultraschallbehandlungen
Auch Radiofrequenztherapie und Ultraschall können zur Reduktion von Hängebäckchen eingesetzt werden. Beide Verfahren können die Kollagenproduktion in den tieferen Hautschichten anregen und für eine sanfte Straffung sorgen.
Operatives Facelift
Für Patient:innen, die eine dauerhafte Lösung suchen, bietet das operative Facelift die effektivste Möglichkeit. Dabei wird überschüssige Haut entfernt und das Gewebe gezielt angehoben. Das Facelift ist besonders geeignet für fortgeschrittene Erschlaffungen und wird in der Regel unter Vollnarkose durchgeführt.
Fazit: Der Weg zu strafferen Gesichtskonturen
Hängebäckchen entstehen durch eine Kombination aus unterschiedlichen Faktoren, wie z.B. Genetik, Lebensstil und natürlichen Alterungsprozessen. Einige dieser Faktoren kannst Du selbst positiv beeinflussen. So empfiehlt es sich z.B. eine zu Deiner Haut passende Skincare-Routine mit hohem Lichtschutzfaktor anzuwenden, ausreichend zu schlafen, auf eine gesunde Ernährung zu achten und auf Noxen wie Nikotin und Alkohol zu verzichten.
Wenn sich Hängebäckchen bereits zeigen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, diese wieder zu reduzieren. Dabei muss es nicht direkt ein operatives Facelift sein – auch eine Behandlung mit Hyaluronsäure, Biostimulatoren oder Botox kann zufriedenstellende Ergebnisse schaffen. Eine individuelle Beratung in einer erfahrenen ästhetischen Praxis kann Aufschluss darüber geben, welche Vorteile die einzelnen Methoden Dir bieten können und welche Behandlung für Deine Bedürfnisse empfehlenswert ist.
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